Afif Osseïrane (1919-1988)
Das geistliche Leben des Christen herausgefordert vom muslimischen Glauben
Gott ist Geist, und der Mensch, geschaffen nach dem Bild Gottes, ist ebenfalls Geist. Was ist die Struktur des Geistes, was ist sein Wesen, seine Natur? Was ist sein inneres Leben? Christus, der fleischgewordene Gott, hat uns durch sein Wort und seinen Tod, das innere Leben Gottes, der Geist ist, und die Struktur der göttlichen Natur geoffenbart. Das Leben des Geistes muss für den Christen von der Nachahmung des Lebens Christi bestimmt sein; ja, das geistliche Leben des Christen ist das Leben Gottes des Geistes selbst, empfangen in, mit und durch Christus.
Die zentralen christlichen Geheimnisse sind der Tod Christi am Kreuz, seine göttliche Natur und die Dreifaltigkeit Gottes. Nach christlichem Glauben offenbart der Tod am Kreuz die Selbsthingabe Gottes: freies Geschenk seines Lebens für die Sünder (seine Feinde), die Menschen.
Die Göttlichkeit Christi offenbart die Gegenwart Gottes in und durch den Geist der Menschheit Christi.
Die Dreieinigkeit offenbart Gott: Liebe und Gemeinschaft der gegenseitigen Hingabe des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in der Einheit der Natur. Das Credo der Kirche ist die Satzung dieses göttlichen Lebens und des Lebens des Geistes des Menschen, erschaffen nach dem Bild Gottes.
Diese Geheimnisse glaubend anzunehmen, sie zu verstehen und zu leben, teilzuhaben an ihnen und sie den anderen mitzuteilen stellen im Leben des menschlichen Geistes eine untrennbare Wirklichkeit dar. Jeder Aspekt der Realität dieser Geheimnisse hilft dem Geist sein geistliches Leben zu vollziehen und sich zu besitzen in der Fülle seiner Verbindung mit Gott, der Geist ist und als Schöpfer die Quelle und das Ziel der erschaffenen Geister.
Der muslimische Glaube seinerseits versteht sich von Anfang an als Anfrage an das geistliche Leben des Christen. In der Perspektive des muslimischen Glaubens stellen die genannten zentralen christlichen Geheimnisse drei Stufen des Selbstmords des Geistes des Menschen dar, der in deren Unsinn und Widersprüchlichkeit erstickt. Aus diesem Grund lehnen die Muslime diese zentralen Glaubensaussagen der Christen ab. Da der christlichen Glaube sie wörtlich und nicht nur als metaphorisch gemeint versteht, widersprechen sie dem, was der muslimische Glaube lehrt über den Propheten Gottes und erst recht über Gott, der Quelle jeglicher Verständlichkeit und Kohärenz, den Garanten des Geistes in seiner Suche nach Verständlichkeit des Seienden und des Seins.
Von dem Moment an, wo ein Geheimnis als flagranter Widerspruch erscheint, ist es nutzlos darüber zu diskutieren. Nehmen wir ein Beispiel von außerhalb des Islams. Es wäre absurd, mit jemanden, für den allein schon die Idee Gottes widersprüchlich ist, und folglich seine Existenz unmöglich, die Bedingungen für eine wahre Offenbarung erweisen zu wollen. Die Unmöglichkeit einer Offenbarung liegt implizit in der Unmöglichkeit der Existenz dessen, der vermeintlich offenbart wird. In der gleichen Weise gilt: wenn die christlichen Geheimnisse widersprüchlich sind, dann versucht der Geist vergeblich ihren göttlichen Ursprung zu beweisen.
Wenn der muslimische Glaube, d.h. die Lehrer des Gesetzes, die Theologen, die Philosophen, die Schriftsteller und Dichter, ja auch die Analphabeten des Islam, den verborgenen Sinn der Offenbarung der christlichen Geheimnisse zu entdecken versuchen, gelangen sie zu dieser Schlussfolgerung.
Nach muslimischem Glauben sind die christlichen Geheimnisse zwar durch Christus offenbart, jedoch in metaphorischer Weise. Der muslimische Glaube behauptet, ihren wahren Sinn und Gehalt zu verstehen, und er legt denen, die bereit sind, sie in dieser Weise zu verstehen, die Offenbarung in ihrer erfüllten Klarheit vor, wie sie das „Siegel der Propheten“, Muhammad, übermittelt hat.
In meinen Überlegungen möchte ich die christliche Bedeutung der genannten Geheimnisse offenlegen und ihre Verständlichkeit aufzeigen. Es ist die Verständlichkeit Gottes, der Liebe ist, gestorben am Kreuz; des Gottes, der Bewusstsein seiner selbst ist, Sohn und Gegenwart zu sich selbst; des Gottes, der Gemeinschaft der göttlichen Personen ist. Ich möchte zeigen, dass die Kenntnis und die Annahme dieser Geheimnisse die wesentliche Bedingung für das Leben des menschlichen Geistes ist.
Ich werde in drei klar getrennten Teilen nacheinander aufzeigen, wie das geistliche Leben des Christen von Seiten des muslimischen Glaubens in Frage gestellt wird. Die muslimischen Anfragen, bzw. Verneinungen betreffen:
- Das Problem und das Geheimnis des Kreuzes;
- Das Problem und das Geheimnis der Gottheit Christi;
- Das Problem und das Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit.
1. Das Problem und das Geheimnis des Kreuzes
Der christliche Glaube
ausgedrückt im Credo, enthält zwei komplementäre Aussagen:(1) Christus hat gelitten, er ist gestorben unter Pontius Pilatus;
(2) Christus ist gestorben für uns und für unser Heil.
Der muslimische Glaube
bestreitet die sichtbare Tatsache; d. h. das äußerliche Ereignis der in Zeit und Raum feststellbaren Kreuzigung Christi, denn er hält den unsichtbaren, geistlichen, inneren Sinn des zeitlichen Ereignisses für absurd und folglich für unmöglich. In dieser Sicht ist es absurd, dass der Tod eines Menschen einem anderen Menschen das Heil geben soll und, mehr noch, jedem Menschen! Der Mensch sündigt, sofern er die Macht und den Willen hat, Gott gegenüber ungehorsam zu sein. Von daher ist er verantwortlich. Er kann, wenn er es denn will, sich von der Sünde, dem Ungehorsam abwenden. So sündigte Adam, hat aber dann seine Sünde bereut und so Gnade gefunden in den Augen Gottes. Muslimisch gesehen ist es absurd anzunehmen, das Heil eines Menschen hänge von einem anderen Menschen ab. Und noch absurder ist es zu glauben, dass das Heil aller Menschen vom Tode eines Menschen abhängt. Wie sollen also die Leiden und der Tod dieses “Isa JESUS“ einem oder allen Menschen das ewige Leben vermitteln können?Antwort des christlichen Glaubens
Wir entfalten dieses Thema in drei Schritten:- Der Koran und das Ereignis des Todes Christi
- Die große muslimische Tradition bezüglich des Todes Christi
- Einige christliche Interpretationen des Kreuzes aus muslimischer Sicht
Der Tod Christi ist ein brutales, den Sinnen wahrnehmbares, körperliches, physisches Faktum. Für sich selbst genommen hat der keinen Sinn. Seine Feststellung als menschliche Tatsache kann nicht wirklich erfolgen, es sei denn im Zusammenhang mit seiner vollen Bedeutung. Vergleichsweise sei das Phänomen des Aufgangs der Sonne betrachtet. Dem sinnlichen Empfinden des Menschen erscheint er als ein den Sinnen wahrnehmbares, körperliches, äußerliches, physisches Faktum. Dies wurde jedoch als real nur anerkannt innerhalb seiner vollen Bedeutung im Ptolemäischen System, die es im Gesamt des Universums als eine Tatsache wahrnahm. Diese gleiche Tatsache wurde dagegen in der kopernikanischen Sicht als irreal, als bloß den Sinnen so erscheinend anerkannt. Wissend um die große Entfernung zwischen der Sonne und der Erde und um das Durchlaufen dieser Entfernung durch die Sonne in innerhalb von 24 Stunden, erwies sich der Aufgang der Sonne als ein den Sinnen erscheinendes Phänomen unmöglich.
So weisen die Muslime die Tatsache der Kreuzigung und des Todes Christi am Kreuz zurück, weil sie diese für widersprüchlich halten und folglich halten sie den Glauben, dass Christus habe sterben wollen um die Menschen zu retten, für absurd. Dazu kommt, dass für sie die Aufnahme Christi in den Himmel, d. h. die Tatsache, dass er von Gott in den Himmel erhoben wurde, den Sinn seiner Existenz in der Zeit erklärt. Sein Tod am Kreuz gibt ihrer Meinung nach diesen Sinn nicht her.
Was ist nun für Christus und die Kirche, seinen mystischen Leib, die Bedeutung der Kreuzigung und des Todes Christi? Kurz gesagt, folgender: Es gibt keine größere Liebe als sein Leben hinzugeben für seine Freunde. Jesus hat sein Leben für seine Feinde hingegeben.
Die Selbsthingabe, d.h. die Gabe des Geistes, der sich hingibt, ist wie die Existenz des Geistes selbst eine innere Einstellung, unsichtbar und erstmal nicht so feststellbar wie ein Phänomen, das sich in Zeit und Raum einschreibt. Sicher, es ist eine reale Tatsache, obwohl es eine Realität ist, die nicht dieser sichtbaren Welt angehört. Da die Selbsthingabe das Herz der Realität ist, kann diese Realität nicht existieren, ohne im Menschen die totale Hingabe aller Güter der Seele und des Körpers hervorzubringen.
Christus hat am Kreuz sein Leben für seine Feinde hingegeben, weil er sie geliebt hat, weil er sie um ihrer selbst willen gewollt hat, sie, die auf seine Zerstörung aus waren. Der Tod Christi am Kreuz, der seine Henker segnet, der denen vergibt, die seinem Leben ein Ende setzen wollten, ist notwendiges Phänomen auf der sichtbaren und zeitlichen Ebene, um die Liebe, die unsichtbare Selbsthingabe Jesu an seine Feinde, sichtbar zu machen. Wenn Christus sein Leben nicht an seine Feinde ausgeliefert hätte, und wenn er nicht akzeptiert hätte, von ihren Händen zu sterben, dann hätte sich seine Liebe nicht als sichtbares und feststellbares Phänomen zeigen können. Wenn Christus nur gewünscht hätte, sein Leben an sie auszuliefern, dann hätte er sie nicht wirklich geliebt. Es war nötig, dass Christus -- seine Feinde segnend -- sterbe, damit seine Liebe ein zeitliches, sichtbares, feststellbares Ereignis werde.
Die Hingabe des zeitlichen Lebens für den, den man liebt ist eine notwenige Bedingung der Liebe, aber das Martyrium für den Geliebten ist nicht ausreichend als Bedingung der authentischen Liebe, weil es äquivok bleibt. Es offenbart nicht die Natur des Gutes, das in Wirklichkeit geliebt wird.
Zwei radikale Bedeutungen, zwei Pole, zwei widersprüchliche Formen der Liebe ziehen den Willen des Menschen an: die Liebe des anderen, oder die Liebe seiner selbst. Auf der eine Seite, die Liebe des anderen, die Hingabe seiner selbst an den anderen, die Öffnung hin auf den anderen: sich dem anderen offenbaren, ihn bei sich aufnehmen, von seiner Gegenwart leben. Oder, im Kontrast zu dieser ersten Haltung, eine andere, die Selbstliebe, die in letzter Konsequenz alle Personen und alle Dinge für sich will.
Es existieren die verschiedensten Arten von Martyrium. Etwa,
Das Martyrium der Reichtümer
Das Martyrium der Ehren
Das Martyrium der Werte.
Ob es sich um Wissenschaft, um Wahrheit, um Gott, um die Menschheit, Familie, Vaterland handelt, die große Gefahr ist doch die, dass der Motor aller dieser Martyrien der Egoismus ist, der vielfältige Gesichter annimmt und sich unter den selbstlosesten Masken verbirgt.
Sicher sind alle diese Formen der Selbsthingabe bis zum Martyrium eine notwendige Bedingung der authentischen Liebe, aber für sich allein genommen sind sie nicht eine hinreichende Bedingung. Was ist dann das Kriterium dieser authentische Liebe?
Das einzige Kriterium, das die Geheimnisse des Egoismus offenlegt und die Komplexitäten des menschlichen Herzen auflöst, ist die Feindesliebe. Wer seine Feinde liebt und seine ganze zeitliche Existenz aufopfert, der tötet in sich den Egoismus in seinen Wurzeln. Der Feind des Menschen ist derjenige, der ihm seine zeitlichen Güter, und darunter vor allem das große Gut des diesseitigen Lebens, nehmen möchte. Wenn der Mensch seinen Feind liebt und den segnet, der sein Leben zerstören möchte, dann wird diese seine Haltung der feststellbare Beweis sein, sichtbar im Hinblick auf seine Liebe für die Person selbst seines Feindes. Er liebt ihn und will sein Gut (veut son bien), obwohl er an ihm kein Gut und Interesse findet. Vor allem aber: er liebt ihn, obwohl er an ihm die Ursache des Verlustes seines ganzen eigenen Lebens findet. Das ist es, warum der Tod Christi – seine Feinde segnend, ihnen ihr Verbrechen vergebend − der unwiderlegliche Beweis seiner Liebe für ihre Person war. Durch die Menschheit Christi am Kreuz, Seine Henker segnend und seinen Peinigern bis in den Tod vergebend, ist die Fleisch gewordene (göttliche) Liebe, die in der Welt unserer Erfahrung erschienen ist. Der Märtyrer der Liebe ist derjenige, der seinen Henkern vergebend den Tod akzeptiert.
Damit der Geist des Menschen in und durch die Liebe (i. e. Selbsthingabe, Demut, Güte, Armut und Keuschheit) sein Leben wiederfindet, muss er seinem Egoismus und seinen geistlichen und materiellen Egoismen absagen. Es gilt, den Egoismus ans Kreuz der Liebe zu nageln. Es gilt, die zu lieben, die uns der Güter dieser Welt und unseres diesseitigen Lebens, des Gutes der Güter, berauben wollen. Wenn wir die lieben, die uns lieben, lieben wir uns selbst in ihnen. Wirklich lieben, das macht unser Leben, unsre Freude aus; es ist zugleich das ewige Leben. Christus am Kreuz hat die Fülle der Liebe realisiert. Es gibt keine größere Liebe als sein Leben hinzugeben dem, den man liebt.
Christus sah, dass es der Sinn des ewigen Lebens ist sich an Personen hinzugeben, an seine Feinde: ihnen gegenüber verwirklicht sich die Liebe in ihrer Reinheit und ohne die Möglichkeit des Egoismus. Die Selbstentleerung (im griechischen Text des NT: kenosis) Christi verwirklichte sich total in seiner Kreuzigung und in seinem Tod, in seiner Auslieferung an seine Feinde. In Jesus, dem Gekreuzigten, ist das reine „für dich“ Wirklichkeit geworden, die Verneinung des „für sich“ des dreieinig lebendigen Absoluten. Das Kreuz ist die zentrale Figur der Offenbarung Gottes durch die Menschheit Jesu: ein entstellter Mensch, ein zerrissener Mensch, ein Mensch vernichtet in seiner zeitlichen Existenz, enthüllt, das ewige Sein ohne eine [gewohnte] Figur der Liebe.
Der Tod des seine Feinde segnenden Christus war der sichtbare Beweis seiner Liebe für seine Freunde. Es war seine Selbsthingabe an sie und, folglich, als notwendige Folge, der Beweis für die Authentizität dieser Selbsthingabe. Der Tod des seine Feinde segnenden Christus erfüllt das Gesamt seines Lebens und seiner Lehre mit Sinn.
Christus lebte arm aus Liebe, gab sich hin an alle diejenigen, die ihm das nehmen wollten, was er hier in dieser Welt besaß. Durch diese Gabe seines Selbst und die Gabe seines diesseitigen Lebens gab er ihnen mehr als was sie an materiellen und geistlichen Gütern verlangten. Er betrachtete diejenigen, die ihm die Güter dieser Welt, die ihm ja gehörten, entreißen wollten, als deren wahren Besitzer. Das Kreuz, die totale Hingabe seines diesseitigen Lebens, war die Seele seiner Armut, verlieh ihr die Fülle ihrer Bedeutung: sich in und durch Liebe jeglichen Besitzens entäußern. Das Ganze seiner selbst und alles, was das Selbst besitzt, sind Gut des anderen.
Liebet euer Feinde…Wenn man euch auf die rechte Backe schlägt, bietet die linke an, wenn man euch ein Hemd nimmt, gebt euren Mantel, wenn man von euch etwas verlangt, gebt es ohne auf eine Wiedergutmachung zu hoffen und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.
Christus lebte aus Liebe keusch, deshalb hat er sein ganzes Leben den anderen gegeben. Alle seine menschliche Zuneigung galt ausschließlich nur dem anderen, nicht sich selbst. In diesem freiwilligen Tod Jesu in Bezug auf alle fleischlichen Begierden war schon das Kreuz am Werk. Seine Keuschheit wird so die Bedingung dieses sich-selbst-Sterbens und Lebens-für-den-anderen.
Seine Feinde lieben ist die Charta der menschgewordenen Liebe, des Menschen, der von der Liebe bewohnt ist. Wenn man vorgibt seine Brüder, die Menschen, zu lieben, jedoch seine Feinde nicht liebt, ist man ein Lügner, denn im Feind manifestiert sich die menschliche Person uns gegenüber in ihrer Nacktheit, ohne die Maske irgendeines Egoismus. Man findet im Feind keinerlei Gut dieser Welt, aber man findet gerade ihn strahlender als Person, die für sich selbst geliebt werden kann. Wenn man vorgibt, Gott zu lieben, seine Feinde jedoch nicht liebt, dann ist man ein Lügner. Wie kann man sich aus Egoismus von einer Person abwenden, die man sieht, von der Person die geliebt werden will um ihrer selbst willen, und gleichzeitig behaupten dass man eine Person liebt, die Person, Gott, den man nicht sieht als Person?
Seine Feinde lieben, das heißt zur gleichen Zeit und mit derselben Liebe alle Menschen und alle Personen, Gott und die Kinder Gottes lieben.
Christus ist der Weg, der einzige Weg des Geistes der zum wirklich selig machenden, ewigen Leben führt. Die Wahrheit seines Kreuzes zu akzeptieren stellt eine unverzichtbare Bedingung dafür dar, dass der menschliche Geist das Heil, den Frieden und die ewige Freude findet. Die Feindesliebe zurückzuweisen ist für den menschlichen Geist ein Sich-in-die-Finsternis-des-Egoismus-Werfen, ein Sich-Verlieren in der Zerrissenheit, der Angst und der Verdammnis. Die in den Seligpreisungen genannten Haltungen sind die notwendigen Wirkungen der Liebe, der Liebe der Feinde, der Selbstgabe und all dessen was das Selbst besitzt, an die Person des Feindes.
Konkrete Modalitäten des geistlichen Lebens
Das Absterben des Geistes an den Egoismus ist sein zentrales Gesetz.(a) An erster Stelle : diese Spiritualität lesen, entwickeln und publizieren, wobei man sich stützt auf die geistlichen Schriften der Muslime, vor allem die Mystiker, und dabei die Vorstellungen vertiefen, die in der Tat Keime und Annäherungen an den Sinn/Bedeutung des Kreuzes sind.
(b) An zweiter Stelle: gemäß der Logik des Kreuzes leben. Für mich heißt in der Liebe leben dem Egoismus absterben, sich dafür zu entscheiden, nicht denen zu dienen, von denen man hofft bedient zu werden, denen, bei welchen man hofft, Güter zu finden zum Besitz, sondern eher denen zu dienen, die ohne jeden Nutzen für uns sind. “Ladet eher die Armen, die Krüppel, die Blinden ein, diejenigen, die euch keine Güter in dieser Welt versprechen“. Die Feinde unseres Egoismus wählen, diese sind unserer wahren Brüder. In die Praxis umsetzen: Liebet eure Feinde…Wenn man euch auf eine Backe schlägt…Wenn man auch euren Mantel wegnimmt…wenn man euch zwingt eine Meile mitzugehen…
(c) An dritter Stelle. Das Leben der Liebe und der Tod des Egoismus können sich im Menschen nicht etablieren, es sei denn durch die glaubende Übergabe an die unendliche Macht Christi. Was er in seiner Menschheit verwirklicht hat, wird er mit mir, in mir realisieren. Von daher die Wichtigkeit die Sakramente als Zeichen des Glaubens an Ihn, der den Menschen neu schaffen kann, aufzuzeigen.
Selbst wenn sich die Erhöhung Christi unter dem Aspekt der Ewigkeit voll und ganz am Kreuz realisiert hat, so konnte sie in der Beziehung zu den Menschen und in der Geschichte der Menschheit nicht voll erfüllt werden, es sei denn durch die Einsetzung der Sakramente. Sie sind die zeitliche und sichtbare Fortsetzung dieser Kreuzigung und dieses Todes der ewigen Liebe, für jeden Menschen und für alle Menschen.
Alle Sakramente sind wirksame Zeichen, die dem glaubenden Menschen die Vereinigung mit dem Tod Christ ermöglichen, in seiner Menschheit und der Selbstentleerung (kenosis) seiner weltlichen Selbstliebe durch Aufgabe seiner Güter und durch die Teilnahme an seinem milden, demütigen, armen und keuschen Leben ewiger Liebe. Die wahre Bedeutung der Sakramente ist herauszustellen als Zeichen der Absage an den Egoismus und der Auferstehung zum Leben der sichtbaren Liebe. (Beispiel: Hl. Messe)
Dem Gläubigen ist die Bedeutung der Taufe und Konfirmation zu vermitteln, als der Macht Christi, die es uns ermöglicht, die Feindesliebe zu leben und uns auferwecken zu lassen von der Sklaverei der Egoismus und der Feindschaft unter den Menschen. Die Beichte und die Krankensalbung geben dem Gläubigen, der vom Ideal der Feindesliebe enttäuscht ist, die Macht diese Liebe neu zu beleben. Das Opfer der hl. Messe verwurzelt den Gläubigen in dem Verlangen nach dem Absterben an allen Egoismen und nach dem Leben der Liebe mit und in Christus.
2. Das Problem und das Geheimnis der Gottheit Christi
Jesus Christus ist nach christlichem Glauben wahrer Gott und wahrer Mensch. In Christus ist die göttliche Natur vereint mit der menschlichen. Christus ist der Schöpfergott, der die Sünden vergibt, die Quelle des Lebens für jeden Menschen. Er existiert vor den Propheten und vor der Schöpfung. Er ist derjenige, der ist und der als Gott und Herr anzuerkennen ist.
Für den muslimischen Glauben kann Christus nicht mehr sein als ein Mensch: »Ungläubig sind diejenigen, die sagen: Gott ist Christus, der Sohn Marias, wo doch Christus gesagt hat: O ihr Kinder Israels, dient Gott, meinem Herrn und eurem Herrn. Wer Gott (andere) beigesellt, dem verwehrt Gott das Paradies. Seine Heimstätte ist das Feuer. Und die, die Unrecht tun, werden keine Helfer haben.[…] Christus, der Sohn Marias, ist nichts anderes als ein Gesandter; vor ihm sind etliche Gesandte dahingegangen […] « (Koran 5:72-75). »O ihr Leute des Buches, übertreibt nicht in eurer Religion und sagt über Gott nur die Wahrheit! Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von ihm.« (Koran 4:171)
Für den Islam erscheint es absurd, dass Gott sich von seiner Natur her mit der menschlichen Natur vereinen können soll. Deshalb muss man, vom muslimischen Glauben her gesehen, die Worte Christi über seine Göttlichkeit und die Union seiner menschlichen und seiner göttlichen Natur im metaphorischen Sinn verstehen, um so die Lehre einer Vereinigung der göttlichen und der menschlichen Natur zu vermeiden, eine Vereinigung, die gegenseitige Kenntnis und gegenseitige Selbstgabe voraussetzen würde. In der gleichen Weise verstehen die Muslime die Idee der Vaterschaft, die von Jesus benützt wurde um seine Beziehung mit Gott und die Beziehung der Menschen seiner Brüder mit demselben Gott zu bezeichnen, in einem strikt metaphorischen Sinn.
Der Gott des Islam, der Schöpfergott, wird von den Muslimen angebetet. »O ihr, die ihr glaubt, wenn einer von euch von seiner Religion abfällt, so wird Gott (anstelle der Abgefallenen) Leute bringen, die er liebt […]« (Koran 5:54). Wer ist dann dieser Gott? Wenn der menschliche Geist über das Universum nachdenkt, entdeckt er und nimmt wahr seine Kontingenz und bestätigt gleichzeitig die Existenz Gottes, des unendlich intelligenten, mächtigen und guten Schöpfers. Derselbe menschliche Geist nimmt seine eigene Situation als Geschöpf Gottes war. Frei anerkennt er seine Pflicht der Anbetung. »Und ich habe die Djinn und die Menschen nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen.« (Koran 51:56). Als Geschöpf Gottes ist der Mensch das Eigentum Gottes. Er muss dieses absolute Recht Gottes auf ihn anerkennen. Gott dienen heißt somit die Bereitschaft Gott zu dienen (‛ubudiyya) und anzubeten (‛ibada), i.e. die Bereitschaft ihm als absoluten Herrn ganz und gar zu Diensten zu sein. Die Menschen werden so betrachtet als die Bürger des Universums Gottes. Die verschiedenen Aspekte ein und derselben Grundhaltung des menschlichen Geistes gegenüber Gott sind dann: Gott lieben, den Willen Gottes tun, die Gebote Gottes befolgen, Seine Macht, Seine Güte, Seine Weisheit, die sich in seinen Werken kundtun, anzubeten. So sieht das Angesicht des Schöpfergottes aus.
Jesus offenbarte durch sein Leben und seinen Tod, den er seine Feinde segnend auf sich nahm, ein Antlitz, das der Mensch zu betrachten aufgerufen ist, um in ihm das Antlitz Gottes zu entdecken, der die Liebe ist. Der menschliche Geist Jesu spiegelt diese Natur des Gottes der Liebe wieder: Intimität, Gegenwart, die sich gibt, Selbstgabe. Im Leben und im Tod Jesu, der seine Feinde segnet, scheint der Gott durch, der Geist ist: Intimität, Selbstgabe und Empfang (accueil), Armut im Geiste, Demut, Milde, Keuschheit. Gott offenbarte, durch und im menschlichen Geist Jesu seine intime Natur. Die Bergpredigt beschreibt die wesentlichen Züge, sie hält das Antlitz dieser Intimität Gottes fest, der die Liebe ist.
So wie es für den menschlichen Geist unmöglich ist, ohne den Weg über das Universum Gott den Schöpfer zu erkennen, so ist es unmöglich, ohne den Weg über das Leben und den Tod Jesu, der seine Feinde segnet, zur intimen Gegenwart Gottes, der die Liebe ist, zu gelangen. Die Forderungen und die Wahrheit der Liebe zu kennen und sie zu leben, stellen im Geist ein und dieselbe Realität dar. Sich hinzugeben in und durch Selbstverzicht ist eine Wahrheit, die Leben ist. Der Islam mit seinen dogmatischen und rechtlichen Forderungen hilft dem Geist des Menschen auf seinem Weg zur Erkenntnis der Wahrheit der Liebe weniger als die jüdischen Gebote. Dies liegt an der Ambiguität der Darstellung der Gesetze Gottes und der Tugenden in den Texten des Korans. Der Islam legt in ein und demselben Gesetz das Vollkommene und das Unvollkommene übereinander und paralysiert so die grundlegende Funktion des Gewissens, Werte wahrzunehmen.
Hier seien nur zwei Beispiele dafür angeführt, wie zwei widersprüchliche Forderungen die grundlegende Funktion des Gewissens, Werte wahrzunehmen, paralysieren. Zunächst dieser Text des Korans: »Wer sich gegen euch vergeht, gegen den dürft ihr euch ähnlich vergehen, wie er sich gegen euch vergeht. Und fürchtet Gott und wisst, dass Gott mit den Gottesfürchtigen ist.« (Koran 2:194) […] An anderer Stelle heißt es: »Und dass ihr (etwas) nachlasst, entspricht eher der Gottesfurcht.« (Koran 2:237)
Beim anderen Text geht es sich um die Polygamie: »Und wenn ihr fürchtet gegenüber den Waisen nicht gerecht zu sein, dann heiratet, was euch an Frauen beliebt, zwei, drei oder vier. Wenn ihr aber fürchtet, (sie) nicht gleich zu behandeln, dann nur eine, oder was eure rechte Hand an Sklavinnen besitzt.« (Koran 4:3). Diese Art der Verzerrung der Vorschrift vermittelt dem Menschen den Eindruck, dass er dem Gebot Gottes getreu sei, während er gleichzeitig der Befriedigung seiner Egoismen freien Lauf lässt. Was Christus und sein im Verhältnis zum jüdischen Gesetz angeht, so nimmt man wahr, dass gewisse alttestamentliche Gebote von dem Tag an in Widerspruch geraten zu der Offenbarung der Liebe, an dem die Forderungen der göttlichen Liebe in ihrer Fülle offenbart werden. Die Bergpredigt bringt die Dinge auf den Punkt… »Ihr habt gehört, dass zu den Alten ist gesagt worden ist….Ich aber sage euch:« (heißt es wiederholt in Matthäus, Kap. 5)
So werden die neuen Forderungen Jesu Kriterien der Treue der Liebe zu Gott und gegenüber dem Nächsten, und sie werden wesentliche Bedingungen für ihre Verwirklichung hier auf dieser Welt. Das Reich Gottes ist das Reich der Liebe, jetzt und in Ewigkeit. Das glückselige Leben, der ewige Frieden -- notwendige Frucht der Liebe -- wohnen im Herzen des Menschen. Die Seligpreisungen sind der Ausruf der Freude und des Friedens des Reiches der Liebe, gelebt im Himmel und auf der Erde. Jesus hat durch sein Leben und seinen Tod, in dem er seine Feinde segnete, das Antlitz Gottes, der Liebe ist, geoffenbart. Und er offenbarte durch sein Leben und seinen Tod die Gegenwart Gottes und wurde so für jeden Menschen die notwendige Bedingung dafür, teilzunehmen an dieser intimen Gegenwart Gottes, der die Liebe ist. Die Kirche, die Evangelien, die Sakramente fahren fort der Ort dieser Gegenwart zu sein. Sie verlängern sozusagen die Menschheit Isa’s/Jesu durch Raum und Zeit. Die Menschheit Jesu mit ihrem sichtbaren, von ihm selbst eingesetzten rechtlichen institutionellen Rahmen (statut), bleibt der einzige Vermittler zwischen der Gegenwart Gottes, der die Liebe ist und den Menschen. Die gefeierte und verzehrte Eucharistie und die konsekrierte Hostie sind die diversifizierten (diversifiés) Orte dieser Gegenwart Gottes, der die Liebe ist.
Das muslimische Denken sah in der Einheit der Menschheit Jesu mit seiner Göttlichkeit ihre Fusion. Von daher die Ablehnung der Inkarnation (al-tadjassud für die Christen, al-hulul für die Muslime), von den Muslimen eben gesehen als Konfusion geschaffen durch die Fusion der Menschheit und Göttlichkeit in Jesus. In Wahrheit jedoch gilt das Gesetz der Einheit der Geister, deren gegenseitige Erkenntnis und gegenseitige Selbsthingabe die Quelle ihres Lebens ist. Sich dem andern öffnen, sich dem anderen hingeben, sich im anderen verlieren, empfangen (accueillir) heißt, sich in der Fülle dessen wiederzufinden, was man als und im Geist ist. Gabe und Annahme sind ein und dieselbe Bewegung des Lebens des Geistes: Die Einheit der Menschheit Jesu durch, mit und in der Gegenwart Gottes, der die Liebe ist (Hadrat Allah) hat diese Menschheit Jesu ganz und gar nicht aufgehoben. Vielmehr hat er sie einmalig gemacht und befähigt in sich alle Menschen zu inkorporieren, um sie teilzunehmen zu lassen an der Gegenwart Gottes, der die Liebe ist.
3. Das Problem und das Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Wir glauben an den Vater der von Ewigkeit an den Sohn, das Wort des Vaters, gezeugt hat, an Christus, der wahrer Gott ist vom wahren Gott, gezeugt nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, und wir glauben an den Geist, der vom Vater und Sohn hervorgeht als ihre ewige Liebe. So fließen über und erfüllen sich in den drei göttlichen, gleich-ewigen und gleich-mächtigen Personen -- im Übermaß der Herrlichkeit, die dem unerschaffenen Wesen eigen ist -- das Leben und die Glückseligkeit des ganz und gar einen Gottes. »Immer soll verehrt werden die Einheit in der Dreieinigkeit und die Dreieinigkeit in der Einheit.«
Der Koran und das gesamte muslimischen Denken lehnt kategorisch jegliche Form von Vielfalt innerhalb der göttlichen Natur ab. Für die Muslime ist die Vielfalt der Personen in der einen göttlichen Natur schlichtweg Vielgötterei, und folglich stellt sie einen flagranten Widerspruch und Gotteslästerung des einen Gottes dar, die den menschlichen Geist unheilbar verletzt und ihn in die ewige Verdammnis stürzt. Die muslimische Theologie macht das Problem der Trinität nach einer Jahrhunderte-alten Ermittlung bei den Christen, in der folgenden Weise fest: Die Tatsache, dass man in der Existenz der drei göttlichen Personen – ob man nun aus ihnen Aspekte der göttlichen Natur macht, oder essentielle Attribute oder Eigenschaften – ist widersprüchlich. Tatsächlich sagen die Christen, dass die göttliche Natur eine einzige Natur ist, die Aspekte, Gesichtspunkte oder Beziehungen enthält. Wenn man die Beziehungen oder Aspekte als durch ihre vorherigen bzw. nachherigen Beziehungen konstituiert betrachtet, dann wäre die Person des Vaters (im christlichen Denken, wie die muslimischen Denker es synthetisieren) das Attribut der Existenz oder der Intelligenz, denn es ist ein erstes Attribut, das nicht von anderen Attributen abhängt. Die Person des Sohnes oder Wortes wäre das Attribut des Lebenden oder Wissenden oder des Intelligenten, ein Attribut, das abhängt vom vorher existierenden ersten Attribut und das konstituiert ist durch diese Beziehung. In der gleichen Weise wäre die Person des Geistes das Attribut des Gekannt-seins, des Gelebt-seins, das den zwei früheren Attributen nachgestellt ist und aus ihnen hervorgeht.
Nun hat Gott hat uns die Realität seines trinitarischen göttlichen Lebens geoffenbart, damit wir leben von der Realität des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Es ist vorrangige Aufgabe für das Leben des Geistes, eine Idee des Warum und des Wie des trinitarischen Lebens zu haben. Gott ist Geist, ich bin Geist, was bedeutet Geist-sein? Die Aufmerksamkeit meines Geistes auf sich offenbart mir in der inneren Einheit meiner geistigen Natur mein Ich-Selbst-Sein und meine Gegenwart mir selbst gegenüber. Ich bin und mein Sein offenbart sich mir selbst: reale Gegenwart meiner selbst zu mir. Ich bin Existenz, die sich mit sich selbst identisch erkennt, Bewusstsein meiner selbst, reale nicht nur beabsichtigte, Identität vom Selbst des Geistes und vom Bewusstsein des Selbst. Ich bin fähig, Ideen meiner selbst und der Seienden zu haben. Allerdings lassen mich meine Vorstellungen der Dinge durch die Ideen nicht die Realität der Seienden noch meine eigene Realität erreichen (atteindre). Meine Gegenwart mir selbst gegenüber, das bin ich selbst in Realität und zwar in all meiner Realität. Meine Gegenwart ist wirklich ich selbst und ganz ich selbst, und das ist mir gegeben in einer unmittelbaren und direkten Intuition. Meine Gegenwart mir selbst gegenüber ist für mich eine angeborene Aktivität gegenüber meinem Sein. Meine Gegenwart ist mein Ich und mein Ich ist meine Gegenwart.
Christus ist Gegenwart Gott Vaters, real-identisch mit Gott dem Vater durch seine gesamte geistliche Natur, jedoch real-distinkt vom Vater, weil er vom Vater gezeugt ist. Er ist die Gegenwart des Vaters, Selbstbewusstsein des Vaters, Sohn des Vaters. Der Vater ist die Quelle, aus der seine Gegenwart, der Sohn, gezeugt ist. Der Geist, der ich bin, manifestiert sich als der Wille „ich“ zu sein, gegenwärtig gegenüber mir selbst, ein Wille, der das Ich an mich selbst bindet, der real distinkt ist von mir und von meiner Gegenwart mir selbst gegenüber, der jedoch ihr gemeinsamer Wille ist und gemeinsam meine eine Natur formt. Ohne das Streben meiner selbst zu mir, wäre ich nicht Geist; Es ist der Geist, der der das Band meines geistigen Seins ist. Gott ist Geist und wir sind Geister, geschaffen nach dem Bild Gottes. Die Struktur des menschlichen Geistes manifestiert diese wesentliche Vielfalt der Personen in der zuinnerst einen Natur des Geistes. Derjenige, der seinen (eigenen) Geist kennt, kennt Gott, und der, der Gott kennt, kennt sich selbst. Keiner hat Gott je gesehen, jedoch „die Gegenwart Gottes“ (Sohn) hat die Existenz sowohl seines Vaters wie auch ihres (d.i. des Vaters und des Sohnes) gemeinsamen Geistes geoffenbart, der uns leben lässt in der Gegenwart des Vaters.
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